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       Die Vollkommenheit des Universums 
        (Das) Nichts ist All-ein, Alles ist in Resonanz 
      
      von Olaf Jacobsen  Olaf Jacobsen Verlag 2001 ISBN 978-3-936116-03-8 256 Seiten, Broschur 18,90 € BESTELLEN im Olaf Jacobsen Shop E-Book PDF 9,99 € (Olaf Jacobsen Shop) E-Book Kindle 9,99 € (Amazon)
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 Angaben zur Produktsicherheit (GPSR):
Hersteller: Olaf Jacobsen Verlag, Olaf Jacobsen, Theodor-Rehbock-Str. 7, 76131 Karlsruhe, DE, www.olaf-jacobsen-verlag.de, Mail: ojaverlag (et) in-resonanz [pkt] net
Im Alter von 28 Jahren entdeckte Olaf Jacobsen ein universelles Grundgesetz. Ab da änderte sich sein Leben radikal. Er beobachtete, dass sich eine jahrelange innere Suche wie von selbst beendet hat – und er „findet“ nur noch! Eine Erkenntnis nach der anderen …
In seinem dritten Buch zeigt Olaf, wie wir unser Weltbild erweitern werden, wenn wir davon ausgehen, dass „jedes Element den Wunsch nach Gleichgewicht hat“. Er demonstriert, wie das Wissen über dieses Grundgesetz unsere Wachstumsprozesse in alle möglichen und unmöglichen Richtungen aktiviert.
Der Leser wird zu
einer neuen Wahrnehmung von sich und von seinem Umfeld angeregt. Viele
Probleme erscheinen dadurch in einem universellen Zusammenhang –
und sind plötzlich keine „Probleme“ mehr. Ganz im
Gegenteil: Sie verwandeln sich in vollkommene Schätze innerhalb
des großen Ganzen.
Aus dem Jahr 2001  –  neu überarbeitet und zeitlos gültig:
Das dritte Buch der Olaf-Jacobsen-Bücher.
Rezension auf Amazon (von "J. Schwindt")
Es war das erste Buch, dass ich von Olaf Jacobsen gelesen habe - 4   weitere folgten noch - und dieses Buch habe ich sehr langsam gelesen -   was jedem zu empfehlen ist, der sich mit sich selbst und seinen Gefühlen   auseinandersetzen möchte.
  
  Olaf Jacobsen beschreibt darin seine   Weltformel, die er immer wieder im Alltag überprüft und wieder entdeckt.   Es enthält Sichtweisen, die so in unserer Gesellschaft nicht geläufig   sind und dennoch: wenn man genau hinschaut, absolut gültig sind.
  
  Es   ist ein sehr logisch und strukturiert aufgebautes Buch, das sehr   konzentriert, mit wenigen Worten alles absolut auf den Punkt genau   beschreibt. Das führte dazu, dass ich selbst nach wenigen Sätzen das   Buch zur Seite legte, um die durch das Buch angeregten, neuen Gedanken   erst einmal wirken zu lassen und so zu verarbeiten. Ich habe das Buch   innerhalb eines 3/4 Jahres einmal gelesen und mich immer wieder durch   das Geschriebene anregen lassen, Dinge in meinem Leben (ob Gegenwart   oder Vergangenheit) einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten,   der mich sehr erleichterte und befreite. Mit jedem Weiterlesen wurde mir   mehr aus meinem Leben klar.
  
  Das Buch enthält nicht nur eine sehr   konzentrierte Beschreibung der Sichtweisen, sondern Olaf Jacobsen lässt   den Leser durch überraschende Beispiele diese Sichtweisen am eigenen   Leib erfahren und ausprobieren. So etwas habe ich in noch keinem Buch   gesehen und gefühlt.Es war sehr beeindruckend und interessant für mich.
  
  Dieses   Buch mit seinen neuen und für unsere Gesellschaft so ungewöhlichen   Sichtweisen, die spielend andere Sichtweisen integrieren, hat mein Leben   verändert. Es hat mich dazu gebracht, mehr zu reflektieren, bewusster   zu leben und vieles zu klären.
leeeer
Ein merkwürdiger Zusammenfall
Was bisher geschah
Das universelle Grundgesetz
 „Jedes Element hat den Wunsch nach Gleichgewicht“
Warum halte ich diese Aussage für die „Weltformel“?
Die Benutzung der Formel
Allgemeine Folgerungen
Voraussetzung
Existenz
Der ewige Wandel
Überelement – Element – Unterelement
Das Nichts
Gab es einen Urknall?
Wird es einen Kollaps des Universums geben?
Gibt es eine absolute Gleichheit zweier Elemente?
Gleichgewicht = Ungleichgewicht = Un/Gleichgewicht
Verkehrte Bewegungen in scheinbare Ungleichgewichte?
Wie funktioniert Verbindung und Trennung?
   Verbindung
   Der übergeordnete Wunsch
   Trennung
Es existiert keine Grenze
Es gibt keine Lücke im Raum
Der Widerspruch der Formel (oder doch nicht?)
Das Un-Fassbare
Loslassen von Unfassbarem
Verwirrung und Eigenverantwortung
Die Kettenreaktion
Sich verändernde Kreisläufe   –   oder: Die Form
Die grundsätzliche Auflösung von Paradoxien
Der Ärger über Widersprüche
Was ist das Gedächtnis?
Gedächtnis als Speicher	
Existenz = Suche
Wenn wir die Formel ernst nehmen
Das Absolute und seine Teile
Können wir das Absolute erkennen?
Element = Gleichgewicht = Wunsch
Inspirationen mit Hilfe der Formel
Die Wahrnehmung der Einheit
Der kleinste Baustein, aus dem die Welt besteht, 
   kann niemals nachgewiesen werden	
Die Wahrnehmung des einzelnen Elements	
Innen und Außen
Im Gleichgewicht gibt es keine Wahrnehmung
Wahrnehmung eines Ungleichgewichts = Wandel
Die totale Kommunikation im gesamten Universum
Das Schließen der letzten Lücke (?)	
Der Gebrauch der Begriffe „Nichts“ und „Alles“
Das Element „Mensch“
Wir sind mit unserem zukünftigen Schicksal im Gleichgewicht
Der Reifungsproezss in Krisen
Wie erhalten wir eine Erkenntnis?
Was ist das Bewusstsein und was das Unbewusste?
Was ist überhaupt „Wissen“?	
Das Selbst-Bewusstsein	
Bewusstsein bezieht sich immer nur auf die Vergangenheit
Das Lösen alter Verhaltensmuster
   und das Lernen neuer Verhaltensmuster
Gegenstände sind „unbewusst“?
Die Umdeutung des „Unbewussten“	
   Träume sind Erkenntnisse
   Wir haben in jedem Zustand ein anderes Wissen
   Erweiterung unseres Repertoires an Zuständen
   Beispiele für Zustände
Verantwortung
Bewusstseinserweiterung	
Wodurch entsteht das Gefühl des „freien Willens“?
Die Abwehr und die Achtung
   Die Abwehr
   Vergangenheit ist unveränderbar
   Jede Lösung liegt in der Gegenwart
   Die passende Erkenntnis löst
   Emotionale Verletzung ist eine Wahrnehmung
Der „Einfall“ ist eine Errungenschaft
Bewusstseinserweiterung mit Unterstützung anderer Menschen
Warum ist das Ausgrenzen der Ausgrenzung heilsam?
Die Ausgrenzung und die Integration
Das ICH und die Netzreaktionen im Körper
Das ICH	
Die Wahrnehmung von Gedanken
Jedes Element ist eine Weiche
Die Persönlichkeit
Die inneren Bilder
Bewegungen an der Grenze
Die Blockade	
Weiterleitung in der Kette
Die Lösung von Blockaden
Die Tränen	
Unterdrückung und Zurückhaltung
Die Systemische Aufstellung
Die Wirkung	
   Die Wirkung im Großen
   Die Wirkung im Kleinen	
Zum Schluss	
Über den Autor
Entscheidende Textausschnitte:
Ein merkwürdiger Zusammenfall
Endlich! Nach vielen  Terminverschiebungen konnte ich mein fertiges Manuskript an die Druckerei  schicken und dieses Buch herstellen lassen. Bis zu diesem Tag hatten mich  einige organisatorische Dinge immer wieder aufgehalten und mich dadurch  „gezwungen“, mit dem Abschicken des Auftrags zu warten.
  Nun  war es soweit: Ich gab nach vielen Jahren Arbeit und Reifung das erste Mal ein  Buch von mir zum endgültigen Veröffentlichen nach außen in „fremde“ Hände.  Eigentlich wollte ich das Buch bereits einige Wochen früher in den Druck  gegeben haben, doch es sollte dieser Tag sein.
  Alle  erforderlichen Vorarbeiten waren geleistet. Ich widmete mich der Formulierung  des Auftrags, stellte ahnungslos die Druckvorlage fertig, ging zur Post und  schickte alles ab.
  Es  war ein Tag im Jahr 2001.
  Am  nächsten Morgen musste ich dringend folgenden Text der Druckerei nachreichen,  damit sie ihn noch als Vorwort ins Buch aufnimmt:
  „Ich  schreibe dies hier gerade tief getroffen und bestürzt am 12. September 2001,  der Tag nach den entsetzlichen Attentaten in den USA, in New York und  Washington. Dieses Buch wurde vorher geschrieben und hat ein merkwürdiges  Schicksal:
  Der  Auftrag an die Druckerei, das Buch herzustellen, wurde ‚zufällig’ und  unwissentlich gestern am 11. September zeitlich parallel zu den schrecklichen  und schockierenden Ereignissen fertig gestellt und abgeschickt.
  Als  ich vom Postamt zurückkam und von den Terroranschlägen erfuhr, geriet ich  zuerst in einen inneren Konflikt und wollte den Auftrag zurückrufen. 
  Dann  wurde mir klar, dass das Buch vielleicht einen bestimmten Sinn hat, der mir  vorher nicht bewusst sein konnte:
  Es  soll Menschen darin unterstützen, ihre Wahrnehmungen so zu erweitern, dass u.  a. solche Attentate oder auch ähnliches Leid auf einer bestimmten Ebene besser  vorausgespürt werden können.
  Es  soll anregen, mit bereits erlebten schweren Schicksalen auf eine neue  (erweiterte) Weise umgehen und sie besser integrieren zu können.
  Es  soll helfen, übergeordnete Zusammenhänge von unfassbaren Ereignissen schneller  aufdecken zu können.
  Es  soll der Suche der Menschen nach neuen und besseren Gleichgewichten dienen.
  Ich  wünsche dem Buch, dass es einen passenden und stimmigen Weg gehen wird.“
Das waren an dem folgenden Tag  meine ersten Gedanken.
  Und das war kein Zufall …
Welche Aufgabe dieses Buch  wirklich hat, vermag ich nicht in Worte zu fassen, da jeder Mensch anders ist.  Jeder begegnet dem Buch zu einer anderen Zeit in einem anderen Zusammenhang.  Der Sinn dieses Buches wird sich für den Leser zum für ihn passenden Zeitpunkt  selbst offenbaren, durch merkwürdige „Zufälle“.
  Entdecken  Sie die Zusammenhänge für sich selbst. Beobachten Sie beim Lesen nicht nur Ihre  Reaktionen auf den Inhalt, sondern auch, was gleichzeitig scheinbar „zufällig“  in Ihrem Leben passiert. Nutzen Sie alles, um zu reifen, zu wachsen, um neue  sinnliche Fähigkeiten auszubilden und so Ihr Bewusstsein für verborgene Zusammenhänge  zu erweitern. Der Kontakt zu diesem Buch unterstützt Sie dabei.
Für mich persönlich steht die Entwicklung meines Buches untrennbar mit dem 11. September 2001 in Verbindung.
Er gehört dazu.
Was bisher geschah
Damit Sie sich ein erstes Bild  davon machen können, was Sie gerade in der Hand halten, möchte ich zu Beginn  ein paar Dinge erzählen.
  Schon  als Kind hatte ich oft das Gefühl, etwas „Geniales“ erfinden oder entdecken zu  wollen. Ich nahm in den Ferien ein leeres Blatt Papier und einen Bleistift zur  Hand und verkündete meinen Eltern stolz, dass ich mir jetzt ein Auto ausdenke,  das mit Meerwasser fahren kann. Denn dann gäbe es keine Umweltverschmutzung und  keine Tankprobleme mehr.
  Je  älter ich wurde, desto mehr verwendete ich Papier und Stift zum Tagebuchschreiben  und zum schriftlichen Analysieren innerer und äußerer Zusammenhänge. Meine  Suche nach etwas Genialem konzentrierte sich auf eine ganz klare Beschreibung  der Dinge und Zusammenhänge, die ich in mir und um mich herum wahrnehmen  konnte. Ich suchte auch nach einer einfachen und logischen Kernaussage über die  Welt und den Menschen, die mich dazu bringen könnte, innerlich loszulassen.  Denn ich hatte ständig das Gefühl, als sei alles, was passiert, eigentlich  vollkommen logisch und „normal“. Ich konnte es nur nicht passend in Worte fassen.
  Ich  nahm in meiner Umgebung die Probleme und Kämpfe wahr, durchlebte meine eigenen heftigen  Krisen, fühlte aber irgendwo immer, dass das normal sei. Und dass man es auch  in ganz klaren Worten beschreiben und in einem Satz zusammenfassen könnte.
  Bloß  wie?
  Im  Alter von 28 Jahren (1996) gelangte ich tatsächlich an den Punkt, an dem mir  diese Kernaussage bewusst werden durfte (in meinem ersten Buch  So,  jetzt ist aber genug! - Die Geburt einer Weltformel können Sie diesen  Prozess live miterleben). Dieser Moment war unheimlich berührend:
  Aus  tiefer Erlösung heraus überwältigten mich meine Gefühle. Ich musste eine ganze Weile  tief berührt weinen. Die Tränen brachen intensiv aus mir heraus und ich wälzte  mich dabei lange auf meinem Bett hin und her …    „Endlich …“
  Seit  dieser Erkenntnis ist für mich alles ganz klar. Und ich habe das tiefe Gefühl,  dass mir eine „Weltformel“ bewusst geworden ist.
  Es  ist ein Gefühl und eine Überzeugung, die mich seit dem nicht mehr verlassen hat  und die sich mir täglich bestätigt – bis heute. Am Anfang hatte ich keine  Beweise dafür. Es existierte nur mein tiefes, klares Gefühl und meine  aufgeschriebenen Gedanken. Doch ich entdeckte immer öfter Parallelen zu den  aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Physik und der Gehirnforschung  sowie vielen psychologischen, philosophischen und spirituellen Sichtweisen.  Dadurch erfuhr und erfahre ich immer wieder und immer öfter intensive  Bestätigungen im Außen. Mein Erleben ist sogar, dass im Laufe der Jahre die  Erkenntnisse aus der Wissenschaft und Spiritualität sich meiner Weltformel  immer stärker annähern.
  Ich  fühle diese Kraft meiner Weltformel inzwischen seit vielen Jahren ununterbrochen.  Sie hat bisher keinen Zweifel in mir auftauchen lassen. Denn ich finde überall  die „Logik“, den Zusammenhang in jeder Situation (siehe auch mein zweites Buch Bewegungen in neue Gleichgewichte). Und  wenn ich einen Zusammenhang nicht direkt formulieren kann, so fühle ich ihn  doch.
  Es  ist eine tief befriedigende und für mich absolut „geniale“ Wahrnehmung, die ich  dadurch erleben darf, ein Gespür, das sich immer weiter entwickelt und  verfeinert. Ich habe endlich das Geniale finden dürfen, das ich seit meiner  Kindheit gesucht hatte – in mir selbst.
  Der  Prozess, in dem ich mich seitdem befinde, ist nicht mehr, nach dieser  Sichtweise zu suchen, sondern sie auf verschiedene Bereiche zu übertragen und  sie für andere Menschen zugänglich und nachvollziehbar zu machen. Das ist nicht  immer leicht und erfordert weiterhin eine Suche und intensives Wachstum von mir,  das Erleben von Krisen eingeschlossen. Doch es ist immer wieder absolut faszinierend.
  Dazu  gehört auch eine Offenheit gegenüber Sichtweisen, Gedanken, Ideen anderer  Menschen. Ich vergleiche immer wieder mit dem, was ich fühle und wahrnehme,  probiere aus, experimentiere, verändere, integriere, reife, …
Weil ich die Überzeugung fühle,  eine „Welt“-formel kennengelernt zu haben, bin ich natürlich auch davon  überzeugt, dass jeder Mensch durch dieses Buch angesprochen und berührt sein  müsste. Doch ich weiß inzwischen: Das ist meine Projektion, denn jeder befindet  sich auf seinem eigenen Weg und sucht nach Lösungen, die für ihn selbst stimmig  sind. Jeder sucht individuell nach seiner eigenen Weltformel. Jeder hat den  Wunsch nach seinem ganz eigenen Gleichgewicht.
  Außerdem  hat jeder Mensch die Macht darüber, bewusst oder unbewusst selbst zu bestimmen,  was ihm weiterhilft und wie in ihm die Wirkung von dem ist, was er im Außen  wahrnimmt. Nicht der Sender bestimmt die Bedeutung einer Botschaft, sondern immer  der Empfänger.
  Und  so kann ich nicht erwarten, dass die Leser die gleichen Erfahrungen machen und  genauso überzeugt fühlen wie ich. Ich kann hier meine Sichtweisen und Gedanken  nur anbieten und jeden dazu einladen, sich mit meinen Beschreibungen auseinanderzusetzen.  Jeder kann ausprobieren, ob er meine Erkenntnisse als stimmig und tatsächlich  allumfassend empfinden kann, wie ich es behaupte, oder ob er Unstimmigkeiten in  sich wahrnimmt.
  Auch  wenn es verschiedene Wege gibt, ist trotzdem etwas in mir davon überzeugt, dass  jeder im Laufe seiner Entwicklung früher oder später mehr oder weniger bei  dieser hier dargestellten Weltsicht landen wird. Davon muss ich ja auch  überzeugt sein, denn sonst würde ich nicht glauben können, die absolute  Weltformel gefunden zu haben.
Ich habe die Erfahrung gemacht,  dass durch meine vollkommene Überzeugung und totale Begeisterung, die ich kaum  verstecken kann, meine Ausführungen auf diejenigen missionarisch und belehrend  wirken könnten, die sich mit diesen Sichtweisen weniger identifizieren, die das  von mir dargestellte „Absolute“ anzweifeln und lieber ein bisschen „Freiheit“  behalten wollen.
  Das  ist der Preis, den ich zahle. Ich zahle ihn dafür, dass ich mich entschieden  habe, beim Schreiben authentisch zu bleiben.
  Es  tut mir aufrichtig leid, wenn ich durch meine Überzeugungen und Behauptungen  bei anderen unangenehme Gefühle auslösen sollte. Doch ich kann und möchte es  nicht ändern. Ich fühle so. Daher lade ich jeden, der sich entsprechend  unangenehm fühlt, dazu ein, bei für ihn unstimmigen Behauptungen sich von den  Sichtweisen zu distanzieren und der gefühlten Differenz zuzustimmen. Ich sehe einfach  keine Alternative zu dieser Sichtweise (sprich: Ich fühle mich „absolut“ überzeugt  von der Formel).
  Deshalb  ist dieses Buch hauptsächlich für Menschen geschrieben, die in ihrem Leben nach  den hier dargestellten Sichtweisen gesucht haben, die sich damit  auseinandersetzen wollen, die neugierig sind und sich für sie interessieren,  die Spaß daran haben, die Welt und sich selbst aus einem einheitlichen  Blickwinkel anzuschauen, oder Spaß daran, sich in ihrem eigenen Denken anregen,  bereichern oder bestätigen zu lassen.
  Es  ist sicher nicht so, dass Ihnen alles neu ist, was Sie lesen werden. Vieles  stimmt überein mit anderen ganzheitlichen Sichtweisen, was wiederum für die  Stimmigkeit dieser „Welt“-formel spricht. Es gibt viele Autoren vor mir, die  die Welt ähnlich sehen. Und zusätzlich lässt diese Weltformel zwischen absolut  allem die Verbindung, den „roten Faden“ erkennen und öffnet dadurch den Blick  zu weiteren faszinierenden, integrierenden und damit erlösenden Zusammenhängen.  Das ist das Neue in diesem Buch: Es wird keine Grenzen mehr geben. Absolut  alles gehört dazu. Es gibt keine Zufälle bzw. das, was wir „Zufall“ nennen,  wird neu definiert.
Sie werden auf einige von mir  beabsichtigte Textpassagen stoßen, in denen Sie zunächst in ein Ungleichgewicht  geführt werden, das sich später wieder auflöst. So machen Sie beim Lesen eine  ganz bestimmte Erfahrung und ich kann Ihnen dadurch in diesem Zusammenhang  etwas gut erklären.
  Wenn  Sie im Buch blättern und zufällig schon vorher die Lösung kennenlernen, können  Sie diesen Erkenntnisprozess nicht mehr unwissend durchleben. Außerdem führe  ich am Anfang des Buches bestimmte Sichtweisen aus, die ich später noch  erweitere. Hier wäre es von Vorteil, wenn Sie die Erweiterungen nicht vorher  kennengelernt hätten. Und wenn Sie trotzdem weiter hinten blättern, kann es  sein, dass Sie etwas lesen, ohne die Vorgeschichte dazu zu kennen, und sich  dadurch zunächst ein verkehrtes Bild machen.
  Ich  empfehle: Lesen Sie das Buch von Anfang an der Reihe nach. Auch wenn es einigen  schwer fallen könnte oder es vielleicht verwirrend auf Sie wirkt. Die Klärung  kommt immer irgendwann, so wie im richtigen Leben. Und dann gibt es kein Zurück  mehr.
  Wenn  Sie aber trotzdem querlesen wollen, dann gehört auch das dazu und ist stimmig.  Folgen Sie Ihrem Gefühl, es wird Sie passend führen.
Mancher liest das Buch in einem  Rutsch. Andere werden beim ersten Verstehen länger brauchen. Ich möchte dazu  eine weitere Empfehlung geben, wie Sie vielleicht mit dem Buch umgehen könnten: 
  Machen  Sie es sich bequem, entspannen Sie und lassen Sie sich viel Zeit. Lassen Sie es  langsam und in Ruhe auf sich wirken.
  Entwickeln  Sie nicht den Anspruch, alles sofort zu verstehen. Manches wird reifen müssen. Wenn  Sie möchten, überfliegen Sie die für Sie schweren Texte. Wollen Sie den Inhalt  in sich reifen lassen, dann lesen Sie diese Stellen flüchtig durch, auch wenn  Ihre Gedanken währenddessen abschweifen. Vertrauen Sie auf Ihr Unbewusstes.
  Sie  können auch Ihr Bewusstsein verwirrt sein oder Ihre Gedanken an einem anderen  Ort verweilen lassen, während Sie Ihr Unbewusstes mit dem Text „füttern“. Und  lassen Sie Ihr Gedächtnis genauso selbstständig arbeiten. Beobachten Sie einfach, was zunächst verloren geht und was Ihnen  dann bleibt.
  Wenn  Sie nach einer Pause einige Zeit später wieder in dieses Buch schauen, könnten  Sie erleben, dass Sie auf einmal besser verstehen. Sie sehen klarer.
  Das  kann sich auch auf andere Bücher übertragen, die Sie früher nicht verstanden  hatten. Diese hier dargestellte Sichtweise kann eine Grundlage bilden für das  Verständnis anderer philosophischer, wissenschaftlicher oder spiritueller  Gedanken. Und vielleicht machen Sie sogar die Erfahrung, auf einmal deutlicher  und auch logischer unterscheiden und wahrnehmen zu können, wer seine  Sichtweisen stimmig und integrierend formuliert oder bei wem sich durch Ausgrenzungen  Widersprüche die Hand reichen.
Da Sie in Ihrem Leben ständig  reifen, werden Sie auch interessante Erfahrungen mit dem Buch machen, wenn Sie  es länger nicht zur Hand nehmen. Irgendwann wird es Sie wieder anziehen und Sie  erleben neue Klarheiten beim erneuten Lesen. Sogar mir selbst geht es so, dass  ich beim Überarbeiten des Buches Absätze lese, die ich zwar schon kannte, aber  wohl vergessen hatte. Und nun helfen sie mir in einer gegenwärtigen Situation  weiter, lösen ein Problem, das ich schon länger fühlte, machen mir etwas in  einem neuen Zusammenhang, auf einer neuen Ebene bewusst. Ich bekomme eine neue  Anregung, durch die ich weiterreifen kann.
  Durch  dieses Buch kann in Ihnen ein Wachstumsprozess angeregt oder auf neue Weise  unterstützt werden. Sie könnten überrascht sein, wo er Sie hinführt, und  könnten fasziniert entdecken, wie sich durch Ihren neuen Blick Ihr Leben wie  von selbst in einigen Bereichen verändert – sich „in ein neues Gleichgewicht  bewegt“. Wie gesagt: Beobachten Sie gleichzeitig, was parallel während Ihres  Kontakts zu diesem Buch in Ihrem Leben passiert. Entdecken Sie Zusammenhänge,  lernen und reifen Sie, entwickeln Sie sich. Oder lassen Sie sich entwickeln.
  Wenn  Sie wollen, lassen Sie sich von dem universellen Grundgesetz an die Hand nehmen  und führen – vielleicht reißt es Sie sogar mit …   Beobachten Sie, was passiert.
Und nun wünsche ich Ihnen viele  neue und schöne Gleichgewichte beim Lesen und in Ihrem Leben.
  Vor-Sicht:  Wenn Sie das Buch gelesen haben, können Sie diese Erfahrung nicht mehr  rückgängig machen …
  Das  universelle Grundgesetz:
„Jedes Element hat den Wunsch nach Gleichgewicht.“
Jedes Element hat den Wunsch nach  Gleichgewicht.
  Ich  kann diesen Satz nicht oft genug schreiben. Er ist so phänomenal, so  universell, so fantastisch. Ich kenne ihn schon viele Jahre und doch löst er  immer wieder Erstaunen, Euphorie und viele andere wundersame Gefühle in mir  aus. Und wenn ich mal wieder über etwas nachdenke, dann beginne ich mit meinen  Gedanken bei dieser Formel und gelange dadurch sehr schnell zu neuen  Erkenntnissen und Ergebnissen.
  Natürlich  wünsche ich mir dabei auch, diese Gefühle und Erfahrungen mit vielen Menschen  teilen zu können. Durch diesen Wunsch bin ich schwach und bedürftig wie ein  kleines Kind, das zu seinen Eltern rennt und ihnen begeistert etwas zeigen  möchte. Denn ich bin abhängig davon, ob andere Menschen sich dafür interessieren.
  Auf  der anderen Seite erfüllt mich dieser Satz mit einer Selbstsicherheit, Stärke  und Liebe, die ich in jedem anderen Menschen wiederentdecken kann, wenn ich nur  genau hinschaue. Ich sehe die Liebe und die Vollkommenheit überall, im gesamten  Universum. Und das lässt mich immer wieder ehrfürchtig und vollkommen erfüllt innehalten.
  Beide  Seiten, meine menschliche Bedürftigkeit und Verletzlichkeit als auch meine  Wahrnehmung der überall vorhandenen Vollkommenheit, gehören zu mir und meinem  Leben dazu. Gleichzeitig.
Jetzt habe ich Ihnen meine grundlegende  Erkenntnis, meine „Weltformel“ gleich zu Beginn auf den Tisch gelegt. Jeder,  der das schon wusste, dass alles in diesem Universum den Wunsch nach Gleichgewicht  hat, kann sich entspannt zurücklehnen. Er wird hier nichts Neues erfahren.  Alles, was ich beschreibe, wird ihn in dieser Sichtweise bestätigen. Ich mache  nichts anderes, als diese Weltformel auf alles zu übertragen, was mir begegnet.  Interessant ist für mich immer wieder, welche neuen Ebenen dadurch sichtbar werden,  die mir vorher noch nicht bewusst waren.
  Es ist meine persönliche Erfahrung, dass dieser Satz ein universelles Prinzip  darstellt, eine Weltformel. Er gibt mir eine allumfassende Grundlage, um alles  auf dieser Welt deuten zu können, um überall einen Sinn zu erkennen. Er ist ein  Modell, das mit meinen Erfahrungen bis heute immer wieder ein Gleichgewicht  bildet und mit dessen Hilfe ich neue faszinierende Zusammenhänge entdecke und  einleuchtende Erklärungen finde. Es erscheint mir alles „schlüssig“.  Gleichzeitig eröffnet es mir eine äußerst sensible Wahrnehmung von meiner  Umgebung, die ich immer weiter ausbilden kann.
Ich behaupte:
  Mit  Hilfe dieses Grundgesetzes können wir alles in Worte fassen, was in uns und um uns herum passiert, und auch, warum es passiert.
  Wir  können das gesamte Universum erklären, mit all seinen natürlichen, übernatürlichen  und unnatürlichen Erscheinungen. Dabei müssen wir aktiv nach den Beschreibungen  suchen. Das Universum kann für uns neu „greifbar“ werden. Wir können auf neue  Weise damit umgehen lernen und entdecken auf unserem Weg neue Erscheinungen,  die uns zu neuen Perspektiven und neuen Erkenntnissen führen. Eine ständige  Wachstumsspirale.
  Die  Formel kann uns ein universeller Leitfaden sein, eine Inspirationsquelle, ein  Instrument für systematische Bewusstseinserweiterung.
Ich setze hier diesen Satz als eine gegebene „Wahrheit“ voraus und demonstriere, wie sich daraus ein positives Weltbild entwickeln kann. Sie lesen keinen Nachweis für diese Grundannahme – ich kann es nicht beweisen –, sondern Sie lesen, was sich aus dieser Grundannahme für Schlüsse ziehen lassen und wie wir damit die Welt und uns Menschen erlösend neu interpretieren können.
Sie werden sicherlich dieses Weltbild für sich überprüfen und beobachten, ob es mit Ihrer Realität und Ihren Gefühlen übereinstimmt, ob für Sie Differenzen und Widersprüche auftauchen oder ob Sie zu erweiternden Gedanken und Erkenntnissen inspiriert werden. Und das ist auch gut so. Meine Klärungsversuche sind nicht perfekt und auch nicht vollständig. Jeder hat die Fähigkeit, sie weiter auszuführen und auch neue, noch stimmigere Beschreibungen zu finden, wenn er sich auf dieses Grundgesetz einschwingen konnte.
Ich erkläre Ihnen zunächst, wie Sie dieses Gesetz selbst anwenden können. Dann, in den darauf folgenden Abschnitten ab Seite 35, ziehe ich meine ersten allgemeinen Schlussfolgerungen aus dieser Behauptung. Später gehe ich intensiv auf uns Menschen mit unserer Psyche und unserem Körper ein.
Beobachten Sie: Kommen Ihnen beim Lesen neue Zusammenhänge, neue Ideen und Intuitionen? Und können Sie vielleicht sogar meine Schlussfolgerungen für sich selbst noch stimmiger, logischer und einfacher formulieren? Entdecken Sie neue Gedanken und Sichtweisen für Ihr Leben? Und lassen diese Gedanken Sie innerlich zurücklehnen und aufatmen? Werden Sie fähig, sich selbst und Ihre Umwelt neu und intensiver, „ganzheitlicher“ wahrzunehmen? Und was hat das für Folgen? Beobachten Sie, was sich in Ihrem Umgang mit sich selbst und mit der Welt verändert.
Warum halte ich diese Aussage für die „Weltformel“?
Und was will eine Weltformel anderes, als uns dabei zu unterstützen, alles integrieren und stimmig beschreiben zu können, damit wir besser loslassen können? Und damit wir uns in bessere Gleichgewichte bewegen können? (Was wir ja sowieso schon ständig tun …)
(ab Seite 35:)
Allgemeine Folgerungen
Voraussetzung
Um die Wirkung dieser Formel auf uns ausführlich und in  allen möglichen Bereichen testen zu können, ist es zunächst  einmal wichtig, dass wir sie als unveränderbar festsetzen. Mit „festsetzen“ meine ich: Wir gehen davon aus, dass der Satz  „Jedes Element hat den Wunsch nach Gleichgewicht“ tatsächlich eine absolute Wahrheit darstellt. Wir setzen  diesen Satz als „Axiom“ fest, als ein Grundprinzip.
  Und nun beobachten wir  in diesem Test, was dieses Axiom bewirkt und welche Folgen es hat. Dabei sind  wir jederzeit frei, dieses Axiom wieder zu ändern und den Test zu beenden, wenn  uns die Folgen nicht gefallen. Es liegt an uns, was wir als Axiom festlegen und  wie lange wir diesen Test durchführen. 
  Hier im gesamten Buch wird  der Test bis zum Schluss durchgeführt. Und ich hatte auch selbst in meinem  Leben bisher keine Veranlassung, diesen Test zu beenden. Ich lebe mit diesem  Axiom sehr begeistert und glücklich. 
Was für Folgen hätte es, wenn wir dieses Axiom annehmen?  Was für Folgen hätte es, wenn wir diese Formel „Jedes Element hat den Wunsch  nach Gleichgewicht“ als absolute Wahrheit festlegen würden?
  Es würde zunächst  einmal klar bedeuten, dass es keine einzige Ausnahme gibt. Wirklich jedes Element hätte den Wunsch nach  Gleichgewicht.
  Nur durch das  Betrachten der absoluten Ausnahmslosigkeit können alle folgenden Zusammenhänge mit  Hilfe der Formel widerspruchsfrei beschrieben werden. Und nur dann stellen sich  die dazugehörigen Erkenntnisse ein. Deswegen stelle ich hier folgende Bedingung:
  Erst wenn wir dieses Axiom  vollkommen annehmen, können wir in diesem Zusammenhang neue Klarheiten erhalten  und befinden uns in einem bestimmten Gleichgewicht.
Verwechseln Sie diesen „Test“ und diese Festsetzung bitte  nicht mit einer Missionierung, auch wenn ich noch so begeistert bin. Ich will  Sie nicht überreden. Ich biete Ihnen hier nur etwas an, das Sie sich in Ruhe  anschauen können. Sie bleiben trotz allem frei, sich jederzeit gegen dieses  Axiom zu entscheiden. Ich zeige Ihnen lediglich nur, was wäre, wenn wir an  diesem Axiom festhalten.
  Also: Jedes Element hat den Wunsch nach  Gleichgewicht – ohne Ausnahme. – Es gilt.
Und nun beginne ich:
Existenz
Aus dieser Ausnahmslosigkeit entsteht eine gegenseitige, unlösbare Abhängigkeit von „Element“ und „Wunsch nach Gleichgewicht“:
Ein Element existiert nur, wenn es einen Wunsch nach Gleichgewicht hat.
Ein Wunsch nach Gleichgewicht existiert nur, wenn es dazu ein Element gibt, das diesen Wunsch besitzt.
Anders formuliert:
Die Existenz eines Elements setzt die Existenz eines Wunsches voraus.
Die Existenz eines Wunsches setzt die Existenz eines Elements voraus.
Das bedeutet:
  Wenn kein Element existiert, dann existiert auch kein  Wunsch.
  Und wenn kein Wunsch existiert, dann existiert auch kein  Element.
Angenommen es würde doch ein Element existieren, das  keinen Wunsch hat, was wäre dann?
  Das Wort „Wunsch“ steht  für alle Kräfte, auch für die Kraft, die ein Element zusammenhält. Hat ein  Element keinen Wunsch, so hat es auch keine Kraft, die es zusammenhalten würde.  Und so kann es gar nicht existieren. Also: Wenn ein Element existiert, dann  nur, weil es mindestens einen Wunsch hat, nämlich als erstes den nach der  eigenen Existenz.
  So gesehen können wir  alle Materie, die wir Menschen ja als „Element“ bezeichnen, betrachten, als ob  sie einen Wunsch nach Gleichgewicht hat. An bestimmten Stellen des Universums  ballt sich diese Materie zusammen und bildet so Planeten oder Sonnensysteme,  die als Elemente betrachtet auch wieder Wünsche nach Gleichgewicht haben. Diese  Art Wünsche bezeichnen wir meistens mit dem Begriff „Gravitation“.
Alle Formen, die wir auf unserer Erde wahrnehmen können,  haben einen bestimmten Wunsch nach Gleichgewicht. Es geht gar nicht anders.  Denn sonst würden diese Formen nicht existieren.
  * Pflanzen sind in  ihrer individuellen Form entstanden, weil sie einen für sie ganz speziellen  Wunsch nach Gleichgewicht haben. Ihre Form spiegelt ihren inneren Zustand  wider. Gleichzeitig haben sie einen Wunsch nach besseren Gleichgewichten,  richten sich nach der Sonne aus, wachsen in ihre Richtung, wollen ein Gleichgewicht  zum Licht eingehen und erreichen ein extremes Gleichgewicht in dem Moment, in  dem sie durch die Hitze der Sonne angeregt verbrennen. Sonne und Pflanze  brennen.
  * Häuser haben zwar  unterschiedliche Formen, gleichen sich jedoch in bestimmten Aspekten, in denen  wir Menschen auch alle dieselben Wünsche haben: Wir brauchen Licht und Luft und  wir wollen uns vor Regen, Schnee und Kälte schützen. Diese Wünsche bestimmen u.  a. den Hausbau. Wir brauchen mindestens ein Dach und Fenster. Häuser wachsen  nicht auf natürliche Weise. Wir Menschen haben aber den Wunsch, dass sie  möglichst lange in dem Zustand bestehen, in dem sie gebaut wurden. Deswegen benutzen  wir auch Elemente zum Bau, die den Wunsch haben, sich selbst lange in einem bestimmten  Zustand zu erhalten.
  * Menschen existieren,  weil ein ganz bestimmter Wunsch nach Gleichgewicht dahinter steht. Und sie  existieren in einer bestimmten Gleichgewichtsform (mit zwei Beinen, Armen,  Augen, Ohren), die ihrem Umfeld auf dem Planeten Erde entspricht (Schwerkraft,  Lichtwellen, Schallwellen, …).
  * Menschen werden  geboren, weil ein bestimmter Wunsch der Familie nach einem bestimmten  Gleichgewicht dahinter steht. Auch dieser Wunsch kann das Leben eines Menschen  prägen.
Ohne diese Wünsche nach Gleichgewicht gäbe es keine Existenz.
In Bezug auf die Existenz stellt sich noch die Frage wie  bei dem Huhn und dem Ei:
  Was hat zuerst  existiert? Der Wunsch oder das Element?
Entweder es war beides schon immer da oder es ist beides gleichzeitig entstanden. Denn das eine kann ohne das andere nicht existieren.
Der ewige Wandel
Die Überschrift könnte auch heißen:
  „Ein Tag im Leben eines  Elements“
Also, da ist nun ein Element, das einen Wunsch nach  Gleichgewicht hat.
  Was ist mit diesem  Element?
  Es muss gerade im  Ungleichgewicht sein, sonst hätte es ja diesen Wunsch nicht.
Die Formel besagt nun, dass jedes Element sich ein Gleichgewicht wünscht. Dann muss ja auch jedes Element in einem Ungleichgewicht  sein.
  Stellen Sie sich das  jetzt vor: Jedes Element befindet  sich in einem Ungleichgewicht und wünscht sich ein Gleichgewicht.
  So weit, so gut.
Was ist aber, wenn ein Element sein erwünschtes  Gleichgewicht erreicht hat?
  Dann ist sein Wunsch  erfüllt. Ja, und dann hat es natürlich auch keinen Wunsch mehr nach einem  Gleichgewicht, denn es ist ja zufrieden.
Wenn das so wäre, wenn es also mindestens ein Element  geben würde, das sein Gleichgewicht erreicht und damit keinen Wunsch mehr hat,  dann kann die Formel nicht mehr stimmen:
  Jedes  Element hat den Wunsch nach Gleichgewicht.
  Dann müsste sie heißen:  „Fast jedes Element hat den Wunsch  nach Gleichgewicht, bis auf dieses eine Element, das sein Gleichgewicht  erreicht hat. Wir gratulieren ihm zu seinem Glück!“ …
  Ich bleibe aber dabei,  dass wir bei diesem Satz keine einzige, auch nicht die kleinste Ausnahme  zulassen. Denn sonst würden wir uns ja selbst widersprechen und das Axiom wäre  keins.
  Was folgt daraus, dass  auch weiterhin keine Ausnahme gilt? Heißt das, dass eigentlich kein Element  sein Gleichgewicht erreichen kann?
  Jein …
  Es gibt eine Erklärung,  bei der sich alles in sein gewünschtes Gleichgewicht bewegen kann und der Satz  trotzdem gültig bleibt:
  Stellen Sie sich vor,  dass ein Element sein gewünschtes Gleichgewicht erreicht, … … dann hört es  einfach auf zu existieren.
  Wenn wirklich jedes  Element den Wunsch nach Gleichgewicht hat und es gibt keine Ausnahme, dann kann  es auch kein Element geben, das sich seinen Wunsch erfüllt hat. Diejenigen, die  ihr Gleichgewicht erreichen und keinen Wunsch mehr danach haben, existieren  nicht mehr (siehe oben: „Wenn kein Wunsch existiert, dann existiert auch kein  Element“).
Nun wissen wir aber, dass nicht einfach so die Elemente  in unserer Welt verschwinden.
  Die dazu passende  Erklärung wäre die:
  Das Element verwandelt sich in dem Moment, in dem es  sein gewünschtes Gleichgewicht erreicht hat, in ein neues Element mit einem neuen Wunsch nach einem neuen Gleichgewicht.
  Es hat in seiner alten  Form mit dem alten Wunsch aufgehört zu existieren und sich in eine neue  Existenz verwandelt.
  Das kennen wir an uns selbst: Wenn wir eines unserer  Ziele erreicht haben, haben wir uns als Mensch verändert und wir haben bereits  Kontakt mit unserem nächsten Ziel. Oft denken wir dann auch nicht mehr groß an  die Zeit, in der wir noch den Wunsch nach diesem Ziel hatten. Das ist Vergangenheit.  Manchmal vergessen wir sogar sehr schnell, dass wir in dem Punkt mal ein  „Problem“ hatten. Stattdessen fühlen oder sehen wir ein neues Ungleichgewicht  und konzentrieren uns auf ein neues Ziel. 
  Einige beklagen sich,  dass sie keine Ruhe haben, wenn sie mal ein Ziel erreicht haben. Sie können  nicht das erreichte Gleichgewicht genießen und fühlen (wieder) ein  Ungleichgewicht. Welches Ziel haben Sie in dem Moment? Das Ziel, das bisher  erreichte Gleichgewicht genießen zu können. Sie haben sich bei der Erreichung  des Gleichgewichts in ein neues Element mit einem neuen Wunsch nach einem neuen  Gleichgewicht verwandelt.
Die  Veränderung bei uns ist leicht zu beschreiben: Beim Erreichen eines  Zieles hören wir sofort auf, dieses Ziel weiter erreichen zu wollen. Unsere Bewegung  zu diesem Ziel hört auf. Das alleine ist schon eine Veränderung.
  Und außerdem sind wir  nun um eine Erfahrung reicher. Die Existenz dieser Erfahrung hat uns zusätzlich  verändert, denn wir hatten sie vorher noch nicht.
Unser  neues Ziel ist manchmal nicht so deutlich, denn es gibt Menschen,  die sich nach Erreichung ihres Zieles erst einmal nur entspannen. Denn scheinbar  ist noch kein neues Ziel in Sicht. Oder?
  Und was ist mit der  Entspannung selbst? Das Ziel, neue Energie zu tanken? Oder über das alte Ziel  und den Weg dorthin nachzusinnen und noch nachträglich daraus zu lernen? Die  neue Erfahrung innerlich zu wiederholen und sich dadurch festigen zu lassen?  Oder einfach still zu sein und nichts zu tun?
  Oder vielleicht erhält  nun endlich ein Ziel den Raum, das vorher noch zurückgestellt werden musste. Jemand  hat z. B. den Wunsch, mit dem Auto nach Hause zu fahren. Im Auto spürt er nach  einer Weile den Druck seiner Blase. Er entscheidet sich, nicht vorher  anzuhalten, da er sowieso gleich am Ziel ist. Zu Hause angelangt (Ziel erreicht)  ist sein nächstes Ziel das WC. Danach wendet er sich dem Hund zu, der ihn  bereits erwartet hat usw.
  Denken Sie mal über  Ihre Ziele nach und beobachten sich. Wo steckt ein bewusster Wunsch? Jetzt  gerade? Und was für einen Wunsch kann es geben, der Ihnen (noch) nicht (mehr)  bewusst ist?
Hat ein Ziel immer mit Aktivität zu tun? Oder können das Schlafen, das Entspannen, das Loslassen oder Abwarten auch erwünschte Gleichgewichte sein?
(ab Seite 82:)
Was ist das Gedächtnis?
In „Meyers Großes Taschenlexikon“ steht:
  „Gedächtnis, Fähigkeit des Gehirns, die über die Sinnesorgane  vermittelten Umweltereignisse auswählend kurz- oder langfristig zu speichern  und nach Bedarf abzurufen.“
John J. Ratey berichtet in Das menschliche Gehirn (2001):
  „Die Wissenschaft hat  sich von jeher dafür interessiert, wo Erinnerungen ‚gespeichert’ sind. Etwa in  den Wahrnehmungsneuronen, wo wir etwas zum ersten Mal gesehen oder gehört  haben? Im Hippocampus, der alle Erinnerungen zusammenfasst? Im Stirnlappen, in  dem Erinnerungen ausgelöst werden? Die Antwort heißt: nirgends und überall. Die  noch wesentlichere Frage lautet: Was ist überhaupt eine Erinnerung? Endel  Tulvin von der Universität Toronto ist seit über vierzig Jahren auf der Suche  nach dem Gedächtnis, und er weiß immer noch nicht, was er als Gedächtnis bezeichnen  soll.“
  Meine Antwort lautet: 
  Die gesamte sich  ständig verändernde Form eines  Elements ist sein Gedächtnis (… es  ist nirgends und überall …). Und mit „Form“ meine ich sowohl die äußere  Beschaffenheit eines Elements als auch die innere Zusammensetzung seiner  Unterelemente.
  Das ist zunächst  vielleicht eine verwirrende Antwort. Sie können sich nicht sofort etwas darunter  vorstellen.
  Gehen wir erst einmal  davon aus, wie es wäre, wenn kein Mensch ein Gedächtnis hätte und wenn niemand  etwas speichern würde:
  Alles, was passiert,  würde sofort wieder vergessen werden.
  Dann würde alles für  jeden immer zum ersten Mal geschehen. Jedes Ereignis ist immer wieder neu für  jeden.
  Aber wie soll man dann  überhaupt den Wunsch nach einem besseren Zustand haben, wenn man sich an nichts  erinnern kann und damit auch nicht die Fähigkeit besitzt, seinen momentanen  Zustand als „Ungleichgewicht“ oder „Gleichgewicht“ einzustufen?
  Haben wir kein  Gedächtnis, so könnten wir auch nichts miteinander vergleichen. Es gäbe keine  Unzufriedenheiten und Ungleichgewichte. Alles wäre für alle momentan so richtig  wie es ist. Jeder Zustand wäre immer der beste. Es würden keine Wünsche und  damit keine Kräfte vorhanden sein. Und so würde nichts existieren.
  Ohne Gedächtnis keine Existenz!
  Wenn also etwas  existiert und damit den Wunsch nach Gleichgewicht hat, muss es gleichzeitig  auch ein Gedächtnis haben.
  „Jedes Element hat den  Wunsch nach Gleichgewicht“ bedeutet deshalb gleichzeitig auch: „Jedes Element  hat ein Gedächtnis.“
  Doch was ist das Gedächtnis genau?
Der höchste Wunsch aller unterschiedlichen Elemente ist  das Erreichen des  absoluten  Gleichgewichts und damit die Auflösung der individuellen Existenz, also das  „Nichts“. Es verschmilzt mit „Alles“. Es wäre der beste und höchste Zustand,  die absolute Erlösung in der Welt der Ungleichgewichte, die totale  Wunschlosigkeit, die Einheit mit „Alles“. Haben sie diese Einheit erreicht,  dann existieren sie nicht mehr als Element, nur noch als wunschlose Einheit. In  diesem Zustand ist kein Gedächtnis vorhanden. Es ist nicht nötig.
  Existiert jedoch eine  Uneinheit und damit ein Ungleichgewicht, so existieren auch gleichzeitig der  Wunsch nach einem Gleichgewicht, nach Einheit, und damit auch ein Gedächtnis,  das sich um die Erfüllung dieses Wunsches bemüht.
Einheit = wunschlos glücklich = Nicht-Existenz (kein Element) = absolutes Gleichgewicht = Nicht-Gedächtnis = keine Wahrnehmung
Uneinheit = Trennung = Ungleichgewicht = Wünsche nach Gleichgewicht = Existenz = Gedächtnis = Wissen = Wahrnehmung = sich wiederholender Kreislauf = Form
Solange Elemente als Elemente existent bleiben, erreichen  sie immer nur „vorläufige“ Gleichgewichte, die im Vergleich zum absoluten  Gleichgewicht immer noch ein Ungleichgewicht darstellen, also nur relative  Gleichgewichte sind.
  Wenn jedoch nur  vorläufige Gleichgewichte erreicht werden, bleiben immer noch Wünsche  unerfüllt, solange das Element existiert.
  Wir können in unserem  Leben nie alles vollständig klären. Wir sind immer gezwungen, Teile ungeklärt  zu lassen, Wünsche unerfüllt zu behalten, in Unsicherheit oder einfach nur  Ungewissheit zu leben.
  Jede Wunscherfüllung  braucht und hat ihre Zeit. Und das wiederum heißt, dass ein Element sich nie  vollkommen erneuern und verändern kann. Vieles wiederholt sich für eine Weile  auf ähnliche Weise und bildet damit eine Form.
  Das Gedächtnis eines  Elements ist alles, was unerfüllt ist,  was sich in einer bestimmten Form wiederholt, woraus ein Element besteht,  was existiert.
Alle vorhandenen  Wünsche nach Gleichgewicht, die immer noch nach vollkommener Erlösung suchen, sind das Gedächtnis eines Elements.
  Diese Wünsche bestehen  aus sich ähnlich wiederholenden Kreisläufen. Das Gedächtnis ist eine Ansammlung  sich wiederholender Kreisläufe. Diese Kreisläufe bilden eine Form (siehe z. B.  den Qualm eines Räucherstäbchens oder die Kerzenflammen). In dieser Form zeigen  sich die Wiederholungen und damit die Suche des Elements nach seinen  Wunscherfüllungen.
  Die Form eines Elements  zeigt, was es für Gleichgewichte sucht. Und an der Form dieser Suche könnte man  auch ablesen, was nicht mehr gesucht  wird, was noch nicht gesucht wird und  was gerade gesucht wird.
  Kennen Sie es, dass Sie  sich selbst immer weiterentwickeln, dabei den Kontakt zu alten Freunden  verlieren und auf der anderen Seite neue Freunde Ihrem eigenen  Entwicklungszustand entsprechend kennenlernen? Denken Sie z. B. an Ihre  Schulzeit und an Ihre Ausbildung oder das Studium. Oder vielleicht haben Sie  auch verschiedene Partnerschaften durchlebt und sind daran gereift.
  Bei einem Wechsel ist  der Kontakt zu manchen alten Freunden zwar beendet oder sehr gering geworden,  doch Ihre Entwicklung, die Sie in der damaligen Zeit mit den Freunden gemeinsam  durchgemacht haben, lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Ihr gegenwärtiger  Zustand baut auf den Erfahrungen der Vergangenheit auf. Ihre gegenwärtige Form  ist das Ergebnis vergangener Erfahrungen, Wunscherfüllungen, Enttäuschungen,  UnGleichgewichten. Und damit sind Sie mit Ihren vergangenen Erfahrungen für  immer verbunden, das können Sie nicht mehr ändern. Sie bestehen aus Ihren Erfahrungen. Sie sind Ihre Erfahrungen. Man kann Ihnen ansehen, was für Erfahrungen  Sie in der Vergangenheit gesucht hatten.
  Nebenbei bemerkt: Und  wenn sich jemand in der Gegenwart gegen einige dieser vergangenen Erfahrungen  wehrt, dann bedeutet das, dass er/sie gegen sich selbst kämpft. Eine „Ver-“  Spannung.
  Kennen Sie es, dass ein  guter, erfahrener Heilpraktiker oder Arzt Sie anschaut und schon genau weiß,  was mit Ihnen los ist und wie Ihre Krankheitsgeschichte aussieht?
  Gute Handleser können  an der Form Ihrer Hand und Ihrer Linien Ihren Charakter und überraschend auch  vergangene Erfahrungen ablesen.
  An der Form Ihres  Pulses liest der Arzt der Traditionellen Chinesischen Medizin die Form Ihrer  Krankheit ab.
An der Form unserer  Verhaltensmuster und Überzeugungen kann ein guter Psychologe ablesen, wie wir  mit unseren Erfahrungen umgehen, ob uns noch welche fehlen oder wir sie  blockieren.
  Einem ahnungslosen Kind  „sehen“ wir seine Naivität an, wir spüren, welche Wünsche es noch nicht hat.
Durch die Form unserer Zellenverbindungen im Gehirn (und  auch im gesamten Körper!) haben wir ein Gedächtnis.
  Der Text eines Buches  stellt in seiner Form ein Gedächtnis dar. Er strahlt aus, wie viele Menschen  und welche Art von Menschen mit welchen Erfahrungen an der Endfassung  mitgearbeitet haben (Autor, Freunde, Verwandte, Lektoren, Übersetzer).
  Wenn man die innere Form  (Zusammensetzung) eines menschlichen Haares untersucht, kann man darin  feststellen, ob dieser Mensch in letzter Zeit Drogen genommen hat.
  An Narben der Haut kann  man vergangene Entzündungen oder Verletzungen ablesen. Die Form der Haut dient  als „Gedächtnis“.
  Durch die Formen der  Baumringe können wir das Alter des Baumes ablesen und auch, wie das Klima in  den vergangenen Jahren gewesen ist.
  Oder die Fossilien als  ein Teil des Gedächtnisses der Erde … Wenn wir ihre innere Form  (Zusammensetzung) untersuchen, können wir ihr Alter bestimmen.
  Wir Menschen bilden in  unserem Körper „Formen“ (z. B. Neuronenverbindungen im Gehirn), mit denen wir  ein Gleichgewicht zu unserer Umwelt eingehen können. Diese Formen sind Teil  unseres Gedächtnisses, unserer gesamten Form als Mensch.
  Und als gesamter Mensch  sind wir selbst eine Form in einem größeren Gedächtnis, z. B. dem Gedächtnis  des Familiensystems oder dem Gedächtnis der gesamten Menschheit, dem Gedächtnis  der Erde.
  An uns, unserem  Verhalten, unserer Körperform, kann man ablesen, welche Ungleichgewichte es in  unserer Familie gibt und was wir entwickelt haben, um damit in ein neues  Gleichgewicht zu gelangen. Oder man erkennt, welche Gleichgewichte in der  Familie bestehen, welche Regeln vorhanden sind, welche Erfahrungen sich im  Laufe der Generationen angesammelt und sich bewährt haben.
  Und man kann (als  Außerirdischer) an einem Menschen ablesen, welche Erfahrungen die gesamte  Menschheit im Laufe ihrer Entwicklung gemacht hat, so dass sich der heutige  Mensch bilden konnte, mit seiner Technik, mit der sich den Jahreszeiten und den  Umständen anpassenden Kleidung, mit seiner Art zu kommunizieren.
  Können wir an der  „Form“ unserer Seele ablesen lernen, was wir in unseren früheren Leben erlebt  haben (falls es so etwas gibt)? Dazu müssten wir erst einmal entdecken, wie man  die Form einer Seele überhaupt wahrnimmt …
Abstrakt beschrieben sieht das Gedächtnis eines Elements  so aus: Wenn ein Element A ein relatives Gleichgewicht erreicht hat, verwandelt  es sich in das Element A´ und es verändert sich gleichzeitig sein Gesamtwunsch. 
  Durch diese Änderung  gibt es nun einige Unterelemente, die sich aufgelöst haben oder sich von diesem  Element A´ lösen wollen, weil die Ähnlichkeit zwischen dem Wunsch dieses  Unterelements und anderer Unterelemente von A´ abgenommen hat. Die Ähnlichkeit,  die zu einer Verbindung geführt hatte, ist geringer geworden. Die betroffenen  Unterelemente trennen sich. Das Element verändert sich zu dem Element A´´.
  Genauso gibt es nun  Elemente, die sich mit diesem veränderten Element A´´  verbinden wollen, da nun ihre Wünsche mit  denen des veränderten Elements A´´   besser übereinstimmen. Also binden sich diese Elemente an das veränderte  Element A´´  und werden zu neuen  Unterelementen. Auch dadurch verändert sich das Element A´´  noch einmal und wird zu A´´´.
  Nun existiert das  Element A´´´ wieder in einer veränderten Form von Unterelementen. Diese Form  spiegelt den vergangenen Weg des Elements wider. Sie ist sein Gedächtnis.
  Wir können den  „Wissensstand“ des Elements A´´´ daran ablesen, aus welchen Unterelementen (mit  entsprechenden Wünschen) es besteht, wie die Unterelemente organisiert und  welche Unterelemente nicht mehr vorhanden sind (weil sie durch die Erreichung  eines relativen Gleichgewichts „erlöst“ oder abgestoßen wurden).
  An der Existenz und der  Art der Zusammensetzung der Unterelemente kann man wahrnehmen, welche Wünsche  bereits erfüllt wurden, welche noch vorhanden sind und welche noch nicht vorhanden  sind.
  Allerdings brauchen wir  dazu einen Vergleich. Wir können nur die Veränderungen von A´´´ nachvollziehen,  wenn wir auch den Ausgangszustand von A kennen. Und wir Menschen müssen es  „interpretieren“ lernen, was wir da als Unterschied wahrnehmen.
(ab Seite 150:)
Was ist das Bewusstsein und was das Unbewusste?
Wir wissen:
  -   Jedes Element spürt, ob es sich im  Gleichgewicht oder Ungleichgewicht befindet. Über dieses Gefühl nimmt es wahr.  Dabei kann es nicht unterscheiden zwischen innen und außen.
  -   Im Gleichgewicht gibt es keine Wahrnehmung.  Nur das Ungleichgewicht wird wahrgenommen. Das bedeutet, dass ein Element nur  etwas wahrnehmen kann, wenn für ihn ein Ungleichgewicht existiert und damit ein  Wunsch nach Gleichgewicht vorhanden ist. Ist das Gleichgewicht erreicht, so  verschwindet der Wunsch, die Wahrnehmung und das Element = es verändert sich zu  einem neuen Element mit einer neuen Wahrnehmung.
  -   Da es unterschiedliche Elemente,  unterschiedliche Wünsche und unterschiedliche Ungleichgewichte gibt, gibt es  auch unterschiedliche Wahrnehmungen.
  -   Eine Erkenntnis bedeutet: das Erreichen eines  relativen Gleichgewichts. Dabei verändert sich das erkennende Element, seine  Suche beendet sich und es verändert sich seine Wahrnehmung, seine Form, sein  Gedächtnis, sein Wissen.
Was ist nun in diesem Prozess das Bewusstsein?
  Viele Wissenschaftler  suchen im Gehirn nach dem Bewusstsein und sehen es als ein „Element“, das man  irgendwo als Zentrum feststellen kann. Es gibt aber immer noch keine  einheitliche Theorie darüber. Man sagt z. B., dass es nur ein Bewusstsein geben kann, und das befände sich in der Gehirnhälfte, in der sich auch die  Sprache befindet. Bewusstsein sei mit Sprache verbunden. Doch es gibt Tests,  die belegen, dass bei Personen, bei denen krankheitsbedingt die Gehirnhälften  getrennt wurden, in beiden Körperhälften unterschiedliche „Bewusstseins“  festgestellt werden konnten, die beide unabhängig voneinander unterschiedliche  aber stimmige Antworten gaben (vgl. „Das menschliche Gehirn“, J.J.Ratey, 2001,  S. 167 ff.).
  Was schlage ich für  eine Sichtweise vor, was Bewusstsein ist?
  Wenn wir uns das Wort  genau anschauen, dann bedeutet „Be-wusst-sein“ nichts anderes als dass jemandem Wissen gegeben wurde. Er wurde  mit „Wissen“ be-schenkt, er wurde „be-wusst“, so wie eine Biene eine Blume  „be-stäubt“.
  Ein Mensch ist in dem  Moment mit etwas be-wusst worden, in dem er eine Erkenntnis erlebt, wenn er  also ein relatives Gleichgewicht erreicht und sich dadurch verändert hat.
  Bewusst-„sein“ heißt, ständig Erkenntnisse zu haben, im  Erkenntnis-Prozess zu „sein“.
Be-wusst-sein = Im-Erkenntnis-Prozess-sein
In jedem Bruchteil einer Sekunde spüren wir ein  Ungleichgewicht, ordnen es ein, erkennen es, erreichen ein relatives Gleichgewicht,  spüren ein neues Ungleichgewicht, ordnen es ein, erkennen es, …
  Dieser Prozess ist das  Bewusstsein. Ein Bewegungs-Zustand.
  Überall, wo dieser  Prozess stattfindet, ist Bewusstsein.
  Schauen wir uns diesen  Prozess genauer an, so ist er nichts anderes als das ständige Erreichen neuer  relativer Gleichgewichte, also der ständige Wandel eines Elements. Und da jedes  Element den Wunsch nach Gleichgewicht hat und sich ständig bewegt, neue  Gleichgewichte erreicht und sich verändert, ist auch jedes Element im  Erkenntnis-Prozess und damit im Bewusstsein.
  Bewusstsein existiert überall. Alles ist Bewusstsein. Es gibt nichts Bewusstloses außer dem absoluten Gleichgewicht, das sich nie  verändert.
  Was ist dann das, was wir als das Unbewusste bezeichnen?
  Die Bezeichnung  „unbewusst“ kommt dadurch zustande, dass wir Bewusstsein oft nicht „allgemein“  sehen, wie ich es oben beschrieben habe. Sondern wir beziehen es auf unser  eigenes menschliches Erleben, auf die Tatsache, dass wir selbst mal etwas  wissen und mal nicht. Wenn wir etwas wissen, ist es uns bewusst. Wissen wir  aber etwas nicht, so ist es uns unbewusst.
  Es gibt Versuche mit  „scheinbar“ erblindeten Personen, die gebeten wurden, einfach nach ihrem Gefühl  zu raten, was sich vor ihren offenen Augen abspielt. Erstaunlicherweise konnten  Sie genaue und treffende Angaben machen, obwohl sie gleichzeitig behaupteten,  nichts gesehen zu haben (vgl: Gordon Gallup Jr., Spektrum der Wissenschaft –  Spezial, 1 / 2000).
  Hier scheint kein  Bewusstsein für das Sehen an sich vorhanden zu sein, und doch wurde etwas  wahrgenommen, auf einer scheinbar „unbewussten“ Ebene.
Neutral betrachtet ist das für uns Unbewusste tatsächlich  genauso eine Form von Bewusstsein. Warum?
  Wenn wir eine Parallele  zu meiner Darstellung von oben ziehen würden, dann sähe es so aus:
Un-be-wusst-sein = Nicht-im-Erkenntnis-Prozess-sein
Das würde bedeuten, dass es Elemente gibt, die sich nicht ständig verändern. Doch das wäre  ein Widerspruch zu dem überall vorhandenen und ewigen Wandel aller Elemente.
  Den  Nicht-Erkenntnis-Prozess gibt es nicht. Alles ist im Prozess. Also ist auch  alles im Bewusstsein.
  Das Unbewusste im Sinne  von „Gegensatz“ zum Bewusstsein kann es nicht geben. Es ist genauso eine Form  von Bewusstsein. Nur – sie ist uns  Menschen nicht bewusst.
  Das Unbewusste entsteht  also nur, wenn wir uns selbst betrachten. Wenn wir von dem Unbewussten reden,  dürfen wir es nur auf uns selbst beziehen: „Mir ist etwas nicht bewusst. Jemand anderes könnte es durchaus wissen, und dem ist  es dann bewusst. Oder wenn ich mich in einem anderen Zustand befinden würde,  könnte es mir bewusst werden.“
  Das Unbewusste ist kein  Element, das irgendwo außerhalb von uns existiert oder um uns herum (z. B. als  kollektives Unterbewusstsein) oder tief in unserer Psyche schlummert. Sondern  es ist ein momentaner Zustand eines  Elements. Es ist eine Form von UnGleichgewicht, in dem das Element sich  befindet und dabei über sich selbst sagen könnte: „Ich weiß etwas nicht“ oder  „In diesem Bereich bin ich gerade im Ungleichgewicht und erlebe gerade keine  Erkenntnis“ oder „Ich bin mir bewusst, dass mir etwas unbewusst ist“.
Ich fasse zusammen:
  Das Bewusstsein ist der  überall vorhandene Prozess des ewigen Wandels, in dem sich jedes Element ein  Gleichgewicht wünscht und sich entsprechend bewegt und verwandelt.
  Das Unterbewusstsein ist  die Folge der Unterschiedlichkeit von  Elementen. Es wird durch die persönliche Formulierung eines Elements definiert, das sich selbst in einem bestimmten  Zustand von UnGleichgewicht sieht.
Was ist überhaupt „Wissen“?
An dieser Stelle schauen wir einmal genauer hin, worüber  wir eigentlich reden, wenn wir sagen, dass wir etwas wissen oder nicht wissen.
  Wir benutzen den Satz  „Ich weiß es nicht“ so selbstverständlich, doch wie kann man es beschreiben  oder definieren, was wir eigentlich damit meinen?
Wenn wir mit unseren Ohren etwas wahrnehmen, konnten wir  mit unseren inneren Elementen ein Gleichgewicht zu dem eingehen, was von außen  unser Trommelfell berührt hat. Wir konnten eine Resonanz herstellen.
  Wenn wir mit unseren  Augen etwas wahrnehmen, konnten wir mit unseren inneren Elementen ein  Gleichgewicht zu dem eingehen, was von außen unsere Rezeptoren in den Augen  berührt hat. Wir konnten eine Resonanz herstellen.
  Wenn wir mit unserer  Stimme genau den gleichen Ton singen oder summen, wie es aus dem Keyboard oder  dem Computer zu hören ist, stellen wir eine Resonanz zwischen unseren  Stimmbändern und dem äußeren Ton her. Wir fühlen eine Übereinstimmung. Gehen  wir aber mit unserem eigenen Ton etwas rauf oder runter, so spüren wir deutlich  die Ungleichgewichte.
  In der Übereinstimmung,  in der Resonanz, fühlen wir eine Art „Verschmelzung“. Dieses  Verschmelzungsgefühl, dieses Resonanzgefühl steuert auch unsere innere  Aktivität beim Sehen und beim Hören. Unser Ziel ist es immer, dieses Resonanzgefühl  so gut wie nur möglich herstellen zu können – so, wie die Pflanzen sich nach  der Sonne ausrichten.
  Gelingt es uns nicht,  so haben wir das Gefühl, nicht richtig zu hören oder nicht richtig zu sehen  oder den Ton nicht richtig zu singen.
  „Wissen“ ist nichts  anderes. Es ist das Gefühl, zu einer äußeren Situation in uns eine Resonanz  herstellen zu können, mit etwas Fremdem verschmelzen zu können. Erreichen wir  diese Resonanz nicht, dann haben wir das Gefühl, etwas nicht zu wissen, und wir  suchen weiter.
  Wissen ist die  Fähigkeit eines Elements, seine inneren Teile so zu ordnen, dass sie zur  wahrgenommen Situation in Resonanz sind, so dass das Element mit der Situation  seinem Gefühl nach „stimmig“ umgehen kann.
In wissenschaftlichen Untersuchungen an Makaken hat man festgestellt, dass die Aktivität der Gehirnzellen genau dem Bild-Muster entsprachen, das der Affe gerade wahrnahm....
(ab Seite 223:)
Das ICH und die Netzreaktionen im Körper
Das ICH
Sie treffen unerwartet eine frühere Schulkameradin wieder, dabei fällt Ihnen aber der Name nicht mehr ein. Sie fragen nicht nach, und plötzlich – während des Gesprächs – wissen Sie den Namen wieder. Eine Erinnerung ist aufgetaucht und Sie haben bewusst nichts dafür getan.
Wer hat den Namen nicht gewusst und wer weiß ihn jetzt wieder?
  Was ist das, was wir  als „Ich“ bezeichnen, das in der Lage ist zu sagen: „Ich weiß es nicht“?
  Die Frage nach dem Ich  haben einige weise Menschen bereits beantwortet und gesagt, dass es das Ich  nicht gibt. Es existiert nicht. Es existiert lediglich der Körper. Und er ist  „leer“. In ihm gibt es nichts, was man mit „Ich“ bezeichnen könnte.
  Was ist dann das, was als  Ich bezeichnet wird?
  Einfache Antwort: ein  Element, das sich ständig verändert.
  Das Wort „Ich“ bleibt immer gleich. Doch das ICH, das  „Ich“ sagt, verändert sich ununterbrochen.
  Wir Menschen haben vielen (scheinbar) beständigen Dingen,  die wir wahrnehmen, Namen gegeben, damit wir miteinander darüber reden können  und wissen, was gemeint ist. Genauso ist es mit dem Ich. Das Ich ist eine Erfindung  der Kommunikation. Als Kind haben wir gelernt, „Ich“ zu sagen, wenn wir über  unseren Körper und seine Bedürfnisse mit Hilfe unseres Körpers (Mund = Sprache)  Mitteilungen machen wollten.
  So, wie wir die Wörter  unserer Sprache an unsere Wahrnehmung und unser Erleben geknüpft haben, haben  wir auch das Wörtchen „Ich“ an alles geknüpft, was wir bezogen auf unseren  eigenen Körper mit seinen Gefühlen und Gedanken wahrnehmen.
  Das „Ich“ ist ein sich  auf ähnliche Weise wiederholender Kreislauf, der aus sich ähnlich  wiederholenden Kreisläufen besteht.
Die Wahrnehmung von Gedanken
Was ist aber dieser Moment, in dem wir uns wieder an  einen Namen erinnern können? Ist das eine Wahrnehmung? Wenn wir innerlich  wieder den Namen „hören“, ihn innerlich sprechen können oder wenn wir innerlich  Bilder „sehen“, gibt es dann einen Betrachter, der dies alles wahrnimmt?
  Wer und wo ist der Betrachter  unserer Gedanken und Gefühle? Und sind unsere Gedanken und Gefühle nur  „Objekte“, die nicht zum Betrachter gehören? Wie funktioniert das, was wir als  innere Wahrnehmung empfinden? 
  Bisher haben Sie  sicherlich noch die zwei Elemente vor Augen: die Bühne mit unseren inneren  „Objekten“ und den Betrachter.
  Öffnen Sie sich für ein  neues Bild.
  Denken Sie wieder an  die aufgestellte Reihe von Dominosteinen. Sie stehen alle in Ruhe, sind im  Gleichgewicht. Und nun wird einer umgestoßen, so dass alle anderen nacheinander  umfallen – eine Kettenreaktion. Anschließend befinden sich alle Steine liegend  in einem neuen Gleichgewicht.
  Und nun stellen Sie  sich vor, dass es eine Kette von Elementen gibt, die von unserem  Wahrnehmungsorgan „Auge“ bis in unser Gehirn und darüber hinaus auch in unseren  übrigen Körper führt. Ein Lichtstrahl berührt das erste Kettenelement im Auge,  es gerät in ein Ungleichgewicht und bewegt sich in ein neues Gleichgewicht.  Alle daran anknüpfenden Kettenelemente bewegen sich ebenfalls in ein neues  Gleichgewicht.
  Dabei  entscheidet jedes Kettenelement für sich selbstständig, welches das beste neue  Gleichgewicht ist, in das es sich bewegen möchte!
  Hier findet Entscheidung statt, bei jedem einzelnen Element, das an der  Kettenreaktion beteiligt ist und sich bewegt!
  Es gibt kein Ich, das  eine zentrale Entscheidung fällt.
  Die Entscheidung des  Menschen setzt sich zusammen aus all den kleinen Entscheidungen seiner  Unterelemente, die an der Kettenreaktion beteiligt sind.
  Abhängig davon, wie  sich ein kleines Element entscheidet, kann es unterschiedliche und auch mehrere  Elemente gleichzeitig mit seiner Bewegung anstoßen. Jedes einzelne Element  entscheidet selbstständig, wie und ob es die Kettenreaktion weiterleiten wird.
  Dabei ist ganz wichtig: 
  Jedes Element entscheidet sich immer für das für sich  selbst beste neue Gleichgewicht.
  Aus dieser Kette von  Entscheidungen entsteht eine Gesamtentscheidung, die dann steuert, wie der  Gesamtmensch auf diese Impulse im Auge reagiert.
  Die Kettenreaktion wird  von jedem Element auf seine eigene Weise weitergeleitet – bis auch Elemente  angestoßen werden, die Bewegungen des gesamten Menschen auslösen. Das ist dann  seine „Reaktion“. Wenn dabei jedes Element der Reaktionskette sich in das für  sich selbst beste Gleichgewicht bewegt, können wir davon ausgehen, dass als  Ergebnis der ganze Mensch mit seiner Gesamt-Reaktion sich in das für ihn  momentan beste Gleichgewicht bewegt.
  Ist der Mensch mit  seiner eigenen Reaktion aber nicht zufrieden, kann er nachdenken, was in ihm zu  dieser Reaktion geführt hat. Er kann auf  seine Reaktion reagieren.
  Auf jeden Fall war sie  das momentan beste Gleichgewicht für ihn. Und das Nachdenken darüber ist die  nächste Bewegung in ein neues und besseres Gleichgewicht.
  Erhält der Mensch eine  Erkenntnis über seine bisher unbewussten Wünsche, die ihn so haben reagieren  lassen, ist er in ein neues und besseres Gleichgewicht gelangt.
(ab Seite 231:)
Die Blockade
Ob eine Erinnerung gelingt, hängt von den Wünschen der  Elemente ab, die an den Netzreaktionen beteiligt sind. Manchmal, wie im äußeren  Leben auch, haben zwei Wünsche entgegengesetzte Ziele und behindern sich  gegenseitig. Das nennt man dann „Blockade“.
  Es gibt Netzglieder,  deren Gleichgewicht darin besteht, dass sie die Netzreaktion verändern oder nicht weiterleiten, aus irgendwelchen  Gründen. Und so gelangen wir manchmal auch nicht zu den erwünschten  Ergebnissen. 
  Vielleicht dürfen  manche Informationen nicht mehr erinnert werden, weil die Erinnerung zu einer  Gesamtreaktion des Menschen führen würde, die in der momentanen Situation nicht  angebracht wäre, nicht dem Gesamtwunsch des Menschen entspricht und ihn eher in  ein Ungleichgewicht führen würde. Und so werden sie von bestimmten Elementen  sinnvoll blockiert.
  Beispielsweise könnte die Erinnerung an ein schmerzhaftes  Erlebnis den Menschen schlecht fühlen lassen, doch diese Reaktion ist im Moment  nicht erwünscht, der Rahmen dafür ist nicht da. Also wird diese Erinnerung gemieden  und von bestimmten Elementen gestoppt. Ziel ist, den Menschen in der Gegenwart  im gewohnten Gleichgewicht zu halten.
  Oder umgekehrt: Ein  Mensch muss ständig an ein negatives Erlebnis denken. Es fehlt ihm an positiven  und glücklichen Gedanken. Diese angenehmen Gedanken werden blockiert, damit das  Negative an die Oberfläche kommen kann. Ziel: Durch die passende  Auseinandersetzung mit dem Schmerz (z. B. Ausdruck) und eine dazugehörige  Erkenntnis kann der Mensch in ein besseres Gleichgewicht mit dieser vergangenen  Erfahrung gelangen.
  Der Nachteil solcher  Blockaden: Alle Kettenreaktionen, die über diese blockierenden Elemente führen,  werden gebremst und gehemmt. Und so gelangen in manchen Bereichen nur gehemmte  Reaktionen eines Menschen nach außen. Er wirkt in seinem Ausdruck blockiert.  Ein Mensch spürt, dass er allgemein nicht so agieren kann, wie er es gerne  möchte. Er wäre gerne freier. In diesem Fall behindern unbewusste Wünsche die  bewussten Wünsche eines Menschen.
  Der Vorteil wiederum  ist, dass diese Hemmungen auf ein ungelöstes Ungleichgewicht im Menschen  hinweisen, mit dem er sich auseinandersetzen, es lösen und damit in ein neues  Gleichgewicht gelangen könnte.
Nicht nur unbewusste Wünsche können als Hemmungen  gegenüber unseren bewussten Zielen auftreten, auch das Umgekehrte gilt: Bewusste  Wünsche können unbewusste Wünsche blockieren.
  Ist ein Mensch hellwach  und vollkommen auf das gegenwärtige Geschehen konzentriert und davon gebannt,  so kann ihn dieser Zustand daran hindern, sich an etwas zu erinnern.
  In einer Trance oder im  Halbschlaf, während die bewussten Wünsche weniger gelebt werden, ist dann mehr  Freiraum für Wünsche aus anderen Bewusstseinszuständen. Es tauchen Intuitionen  auf. Viele geniale Einfälle entstanden im Halbschlaf oder in Träumen.
  Morgens, im Halbschlaf,  sind die Träume, die inneren Ordnungen, manchmal noch gut zugänglich. Sobald  aber der Wachzustand mit seinen Wahrnehmungen und Wünschen immer intensiver  gelebt wird, können die Traumnetzreaktionen nicht mehr frei fließen und bis zur  „Ausdrucks-Grenze“ gelangen. Sie verschwinden für unser Wachbewusstsein. Sie  werden von anderen Netzreaktionen überlagert, die durch die Aktivität unserer  äußeren Sinne angeregt werden.
  Alle Netzreaktionen  werden genauso durch die Wünsche der einzelnen Netzelemente weitergeleitet wie  durch den Gesamtwunsch des Menschen. Alles arbeitet zusammen und ist  miteinander in Resonanz. Dabei sind alle Wünsche richtig, gehören dazu und  haben ihren Sinn. Doch es erhalten immer die Wünsche Vorrang, die zurzeit für  das beste Gesamt-Gleichgewicht gebraucht werden. Alle anderen Wünsche werden in  dem Moment reduziert, gebremst oder komplett blockiert.
Weiterleitung in der Kette
Bei Dominosteinen ist es eindeutig. Sie kippen um und  fallen gegen den nächsten Stein, der dadurch umzukippen beginnt. Doch die Elemente  in uns sind wesentlich komplizierter. Sie haben viele verschiedene Bewegungsmöglichkeiten.  Sie können ihre Position oder ihren eigenen Zustand auf vielfältige Weise  verändern. Diese Veränderungen hängen von der Art des Impulses ab, der von  außen kommt, und ob ein Element mit diesem Impuls im Gleichgewicht (Resonanz)  oder im Ungleichgewicht ist.
  Stellen Sie sich eine  Reihe von Menschen vor, die nebeneinander in einem Kreis sitzen. Sie spielen  das Spiel „Stille Post“: Der erste denkt sich einen Satz aus und flüstert ihn  seinem Nachbarn ins Ohr. Der gibt den Satz an seinen anderen Nachbarn weiter, geflüstert.  Am Ende muss der Letzte den Satz laut sagen. Oft entsteht so intensive  Belustigung, wenn die erste Person allen anderen verrät, welchen Satz sie sich ausgedacht  hatte, weil klar wird, dass der Satz durch Missverständnisse im Laufe der Zeit  interessante Veränderungen erfahren hat.
  Jeder bekommt einen  Impuls, gibt diesem Impuls einen Sinn, versucht ihn einzuordnen, bewegt sich  selbst in ein neues Gleichgewicht und gibt dann dieses Gleichgewicht weiter.
  Manchmal kann es auch  sein, dass jemand diesen Satz als unangenehm empfindet und bestimmte Teile  davon ausblendet, diesen Satz verändert weitergibt. Es kann sein, dass jemand  den Satz nicht verstanden hat, akustisch oder intellektuell, und einen  ähnlichen Satz erschafft und weitergibt. Es kann sein, dass jemand sabotiert  und absichtlich eine Veränderung in den Satz einfügt. Doch meistens ist der  Wunsch da, den Satz möglichst genauso weiterzugeben, wie man ihn gehört hat.
  Bei diesem Beispiel  geht die Netzreaktion von einem Element zum nächsten. Es gibt aber auch  Kettenreaktionen, bei denen sich durch einen Impuls mehrere Elemente  gleichzeitig angesprochen fühlen (in Resonanz schwingen).
  Stellen Sie sich einen  großen festlichen Raum vor, in dem viele Menschen zu einem Stehempfang  versammelt sind. Und nun schreit ein Mensch ganz laut auf. Klar, dass plötzlich  alle Menschen damit in Resonanz sind, sich zu ihm umdrehen und als erstes  schauen, was los ist. Dabei sind die Gespräche (andere Kettenreaktionen)  unterbrochen (Schock). Als zweites, wenn da jemand gestürzt sein sollte, werden  ihm diejenigen zu Hilfe eilen, die in seiner Nähe stehen. Andere drehen sich  nach einer gewissen Zeit wieder weg, weil Sie erkennen, dass demjenigen  ausreichend geholfen wird. Vielleicht fühlt sich ein Element aber besonders  angesprochen, weil es „Arzt“ ist, eilt zu dem gestürzten Menschen und hilft  ausführlich. Dieser Arzt ruft dann laut in den Raum: „Thomas, kannst du mir mal  helfen?“ Und nun reagieren nur noch die Menschen, die Thomas heißen und sich in  dem Rahmen angesprochen fühlen, weil sie den Arzt persönlich kennen.
  So gibt es Elemente,  die sich durch bestimmte Impulse angesprochen fühlen, und welche, die nicht  reagieren, oder nur wenig.
  Auf diese Weise setzt  sich ein Impuls in uns fort, wird als „Netzreaktion“ weitergeleitet, und unterwegs von den Elementen ausgedrückt, die  sich angesprochen fühlen und damit in Resonanz schwingen.